Scheiße bauen: sehr gut

Steinfeld, Tobias, 2018
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Medienart Buch
ISBN 978-3-522-20247-3
Verfasser Steinfeld, Tobias Wikipedia
Systematik DE - Erzählende Dichtung
Systematik JE - Jugenderzählungen und -romane
Schlagworte Behinderung: Schulalltag
Verlag Thienemann
Ort Stuttgart
Jahr 2018
Umfang 268 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Tobias Steinfeld
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Caroline Bauer;
Anstatt ein Praktikum zu machen, gibt sich Paul als neuer Schüler einer Förderschule aus. (ab 14) (JE)
Eigentlich müsste Paul ein Praktikum an einer Förderschule machen. Doch dann wird er aus Versehen für den neuen Schüler Per gehalten und beschließt, die Verwechslung einfach nicht aufzuklären. Es gefällt ihm dort sogar sehr gut, denn es gibt an dieser Schule einen Whirlpool und eine Playstation. Nach ein paar Tagen findet sein Mitschüler Fatih heraus, dass Paul nur vorgibt, der neue Schüler zu sein, er behält das Geheimnis aber für sich und die beiden freunden sich an.
Als ich begonnen habe, das Buch zu lesen, war es für mich sehr schwer, mich mit dem Protagonisten Paul anzufreunden. Er hat etwas an sich, was ihn sehr unsympathisch macht. Wenn ich seinen Charakter mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das Gleichgültigkeit. Mir gefiel auch gar nicht, wie abwertend er über seine Mitschüler an der Förderschule denkt. Dennoch muss ich sagen, dass man sich als LeserIn an Pauls Charakter gewöhnen kann. Geschichten, bei denen man die Hauptfigur nicht sofort mag, finde ich sogar ganz spannend, weil sich das Blatt ja bis zum Ende der Story noch wenden kann. Empfehlenswert für LeserInnen, die Abwechslung suchen und offen für eine Lektüre der etwas anderen Art sind.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Annamaria Zelger;
Paul ist ein fauler Schüler und als es darum geht, sich einen Praktikumsplatz zu suchen, kümmert er sich nicht darum. Deshalb muss er drei Wochen in die Förderschule in Röhrbach. Dort gibt er sich als Per aus, ein Schüler einer Förderklasse, der gerade fehlt, um nicht arbeiten zu müssen. Er sitzt also in einer der Klassen dieser Sonderschule und beobachtet die Lehrer und Mitschüler, ohne seine wahre Identität preiszugeben. Er findet in seinem Rucksack sogar einen detaillierten Steckbrief von Per, dem er alle seine Eigenarten und Vorlieben entnehmen kann. Er beschließt, sich dem Verhaltensbild entsprechend zu geben, aber auch den scheinbaren Freund, der ihm bei seinem Täuschungsmanöver hilft, zu finden. Fatih aus seiner Klasse macht ihn von Anfang an neugierig und zwischen ihnen entwickelt sich eine Freundschaft, die sich durch die Erzählung zieht. Die Lehrer lassen Paul so ziemlich in Ruhe, so dass er viel Zeit für die Beobachtung und Reflexion über seine Eltern, die gerade eine Krise durchmachen, und sein eigenes Verhalten und das seiner neuen Mitschüler hat. Über allem steht aber die Angst des Auffliegens. Als Fatih und Paul dann eine Colaflasche von der Brücke fallen lassen, als drunter das Auto der Lehrerin Christine vorbeifährt, scheint Paul wieder einmal "große Scheiße" gebaut zu haben.
Die ganze Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Paul/Per erzählt, was den Lesern ermöglicht, seine Eindrücke und Gedanken direkt zu verfolgen. Titel und Klappentext sind schon bestens geeignet das Interesse an der Geschichte zu wecken, denn Faulheit und keine Lust auf Schule finden sicherlich bei vielen Anklang. Mit viel Witz und auch Einfühlungsvermögen beschreibt der Autor die Situation dieser besonderen Schüler und den Unterricht, der sich von herkömmlichen Stundentafeln unterscheidet. ab 15 J.