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Rezension: Futuristisches und Archaisches prallen in diesem Spannungsroman aufeinander: High-Tech und magische Gesänge, hochsensible Computerstationen und flüsternde Geisterwelten, Hologramme und Schamanen, Berührungssensoren und Séancen. Die Hauptfigur vereint diese Gegensätze exemplarisch in sich: Die 15-jährige Imina, deren offizieller Name Annis ist, stammt von den Inuit ab. Ihre Großmutter war die letzte Schamanin der Inuit. Imina lebt im Zweifel, ob sie die Fähigkeiten der geliebten Großmutter geerbt hat. Ja, kleine magische Tricks beherrscht sie. Doch sie ist noch meilenweit von der hohen Schule der Schamanen entfernt. Daher gelingt es ihr auch nicht, die Stimmen, die magischen Botschaften, zu orten, die sie manchmal vernimmt. Wer steckt hinter diesen einerseits angenehmen, andererseits bedrohlichen Mitteilungen? Imina wohnt mit 683 weiteren Menschen im Jahr 2051 in einer Unterwassersiedlung. Dort wird nach Möglichkeiten geforscht, große Unterwasseraufzuchten zu entwickeln, denn die Weltbevölkerung wird sich künftig aus dem Meer ernähren müssen, da der Virus einer Terrorgruppe die Nahrungsaufnahme und damit das gesamte Leben auf der Erde bedroht. Aber auch die Forschungsarbeit in der Unterwassersiedlung ist das Ziel von Saboteuren. Imina versucht die Intrige zu entlarven, kann ihre Keimzelle jedoch nicht finden. Der Leser weiß mehr, denn jedes Kapitel beginnt mit einem seltsamen Dialog. Es sind die Gespräche der Wale, die sich bedroht fühlen und ihre magischen Kräfte gegen die Menschen in ihren Unterwassersiedlungen einsetzen. Am Ende hängt es von Imina ab, ob die Katastrophe, der Krieg, vermieden werden kann. "Oceantec" ist eine gewagte Mischung aus Krimi, Fantasy und Sciencefiction. Eigentlich sind das zu viele Elemente, die Hilari Bell in ihr Debüt integriert hat. Nur der berauschenden Unterwasserwelt, dem allgegenwärtigen und dämpfenden Nass ist es zu verdanken, dass man diese Kontraste aushält. Ein Buch zum Abtauchen! Es ist empfehlenswert, die "Entscheidung in der Tiefe" in einem Tauchgang zu lesen. *ag* Nicola Bardola |
