Die Königinnen der Würstchen

Beauvais, Clémentine, 2017
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Medienart Buch
ISBN 978-3-551-55677-6
Verfasser Beauvais, Clémentine Wikipedia
Beteiligte Personen Weppen, Annette von der [Übers.] Wikipedia
Systematik JE - Jugenderzählungen und -romane
Verlag Carlsen
Ort Hamburg
Jahr 2017
Umfang 287 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Clémentine Beauvais. Aus dem Franz. von Annette von der Weppen
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Kathrin Wexberg;
Bodyshaming, Cybermobbing und revenge porn mit den sozialen Medien haben sich auch die Möglichkeiten entwickelt, einander fertigzumachen. Davon wird auch in der Jugendliteratur erzählt, meist in ernster, oft vorrangig problemorientierter Form. Clémentine Beauvais, die mit ihrem verstörenden Dreckstück für Aufmerksamkeit sorgte, wählt einen deutlich leichtfüßigeren und damit sehr französischen Zugang: Ihre Ich-Erzählerin nimmt sich den Titel Wurst des Jahres, der ihr bereits zum wiederholten Mal auf Facebook verliehen wurde, nicht nur nicht zu Herzen, sondern kontaktiert kurzerhand die beiden anderen gekrönten, die schielende Astrid und die schnurrbärtige, noch etwas jüngere Hakima. Aus diesem Kontakt entwickelt sich ein Road Trip der etwas anderen Art: Denn das Ziel ist kein Rockfestival, sondern vielmehr die Feierlichkeiten in Paris zum Nationalfeiertag im Palast der Präsidentin Barack Obamette. Denn dort hat jede der drei eine ganz persönliche Mission Gereist wird nicht per Autostopp oder Kleinbus, sondern mit einem selbstgebastelten Würstchen-Rad, mit dem sie bei jeder Station Würstchen verkaufen das alles in Begleitung von Hakimas kriegsversehrtem älteren Bruder in seinem Renn-Rollstuhl. Ihr Vorhaben sorgt für Aufmerksamkeit und wieder sind es die sozialen Medien, die eine ungeahnte Dynamik auslösen. Mit schrägem Humor, eingeschriebenem Soundtrack und zahlreichen Verweisen auf Bereiche von Philosophie bis Populärkultur zeigt sich Clementine Beauvais ein weiteres Mal als höchst talentierte Erzählerin. So viel zu lachen gab es bei einer Geschichte, die ihren Anfang bei Cybermobbing nimmt, noch nie.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Cornelia Gstöttinger;
Drei übergewichtige Mädchen begeben sich auf eine verrückte Radtour, wachsen einander ans Herz und über sich hinaus und versprühen gute Laune, Entschlossenheit und Enthusiasmus. (ab 13) (JE)
Mireille Laplanche ist vielleicht dick, aber ganz bestimmt nie um eine Antwort verlegen. Dass die 15-Jährige von äußerst rascher Auffassungsgabe ist, wird den LeserInnen dieser espritvollen Geschichte gleich auf den ersten Seiten bewusst, wenn Mireille ihre Wahl zum dritthässlichsten Mädchen der Schule lakonisch kommentiert. Das Ergebnis des von einem Mitschüler ins Leben gerufenen Votings zur "Wurst des Jahres" könne man auch als Glück im Unglück sehen: Schließlich holte sie bisher immer Gold.
Mireille gibt sich unerschütterlich und tut so, als könnten ihr die gemeinen Postings der Schulkollegen nichts anhaben: "Ich weiß, dass mein Leben mit fünfundzwanzig sehr viel schöner sein wird, also warte ich einfach ab. Ich habe viel Geduld." (S. 21). Aus Beschützerinstinkt nimmt sie die Silber-Wurst und die Bronze-Wurst unter ihre Fittiche: "Sofort füllen sich die Augen meiner Würstchen mit Tränen. Meine nicht - ich habe bessere Scheibenwischer." (S. 61)
Ihre Verletzlichkeit versteckt die intelligente Ich-Erzählerin hinter schlagfertigen Kommentaren und einem großen Wortschatz. Gewohnt, mit öffentlicher Demütigung umzugehen, schlagen Mireille und "ihre Würstchen" zurück: Sie und ihre beiden neuen Freundinnen unternehmen mit dem Rad einen verrückten Roadtrip nach Paris. Um die Reise zu finanzieren, verkaufen sie unterwegs - richtig - Würstchen und haben zum Leidwesen der sie mobbenden Mitschüler die Aufmerksamkeit der Medien auf ihrer Seite. Das kommt ihnen bei ihrem Vorhaben ganz gelegen: Sie wollen die Gartenparty im Elisée-Palast am französischen Nationalfeiertag crashen - jede mit einem ganz bestimmten Ziel vor Augen
Clémentine Beauvais beschönigt nichts - das macht dieses Buch und seine Protagonistinnen so realistisch. Mireilles Talent, aus jeder Situation das Beste zu machen, steckt an. Sie und ihre Kumpaninnen zeigen, wie Freundschaft und innere Stärke beflügeln. Die Farbgebung des Umschlags passt perfekt zu der positiven Stimmung, die der Roman ausstrahlt. Die Mädchen, die das Cover zieren, haben allerdings wenig mit den molligen Protagonistinnen gemeinsam. Schade, dass hier der Verlag die eigentliche Aussage des Buches - die Schönheit eines Menschen kommt nicht von seinem Äußeren - ignoriert. Auf jeden Fall ein Gute-Laune-Buch!

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Annamaria Zelger;
Mireille, Astrid und Hakima gehören zu den pummeligen Mädchen in ihrem Gymnasium und werden auf Facebook von ihren Mitschülern zu den drei hässlichsten Mädchen der Schule gewählt. Mireille gehört schon zum dritten Mal dazu und nimmt die Sache mit Fassung, obwohl die Aktion von ihrem ehemaligen besten Freund Malo initiiert ist. Die anderen beiden Mädchen leiden ziemlich darunter und Mireille will sie kennen lernen. Gemeinsam schmieden sie einen Plan. Sie wollen gegen die Ungerechtigkeiten in ihrem Leben kämpfen und beweisen, dass auch drei "Würstchen" etwas auf die Beine stellen können. Sie beschließen, auf dem Fahrrad in sechs Tagen nach Paris zu fahren, auf der Fahrt Würstchen zu verkaufen und dann am 14. Juli in Paris die Party im Elysée-Palast zu crashen, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. Mireille will ihren Vater treffen, den sie nur aus der Zeitung kennt, Hakima will ihren Bruder Kader rächen und Astrid möchte ihre Lieblingsband "Indochine" treffen, die bei der Party für die Musik sorgt. Diese Beweggründe halten sie zunächst geheim, trainieren aber jeden Morgen und können Kader, Hakimas Bruder, der im Rollstuhl sitzt, als Begleiter gewinnen. Von der Wahl zur Wurst des Jahres und der abenteuerlichen Fahrt bekommt auch die Presse Wind und die drei Mädchen werden zu bekannten Personen, was sich auf der Fahrt bemerkbar macht.
Die Autorin behandelt dieses delikate Thema des Mobbings in der Schule mit Sarkasmus und Humor. Die Hauptfigur und Ich-Erzählerin Mireille steht der Sache trotz der Kränkung ziemlich gefasst gegenüber und nutzt ihre Redegewandtheit, um zu kontern und sich Gehör zu verschaffen. Die Fahrradreise ist der Aufbruch in ein Abenteuer, aber zugleich auch eine Kampfansage nicht so sehr den Mobbern gegenüber sondern in erster Linie sich selbst gegenüber. Und die Fahrt bringt auch einiges ins Rollen, vor allem im Bewusstsein der Beteiligten. Ein Aufruf, sich nicht unterkriegen zu lassen. ab 15 J.

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Quelle: STUBE (http://www.stube.at/);
Cybermobbing ist sowohl unter Jugendlichen als auch in der an sie adressierten Literatur ein Thema. Die französische Autorin, die mit ihrem verstörenden Text Dreckstück für Aufmerksamkeit sorgte, wählt hier einen deutlich leichtfüßigeren Zugang: Ihre Ich-Erzählerin Mireille nimmt die Wahl zur "Wurst des Jahres" auf Facebook nicht nur sehr leicht, sondern kontaktiert auch gleich die beiden anderen "Gekrönten", die schielende Astrid und die schnurrbärtige, etwas jüngere Hakima. Daraus entsteht ein mit schrägem Humor und eingeschriebenem Soundtrack erzählter Road Trip, auf dem sich die drei mit einem mobilen Würstchen-Rad auf den Weg machen, um in Paris die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag zu crashen; wobei jede der drei ihrer ganz eigenen Mission folgt ...
*STUBE*